Lean UX: Das Nutzungserlebnis hat Priorität.
User Experience (UX) ist englisch für: Wer dein Produkt nutzt, soll es lieben. Dabei geht es um alle Aspekte der Benutzung, unter anderem Aussehen, Funktionalität, Interaktions- und Informationsdesign. Stellt sich die Frage: Wie kommst du zu einer grossartigen UX? Wir hätten da eine Idee.
Brauch ich das?
Natürlich kannst du sagen: «UX, jaja, Luxus. Kommt auch so gut.» Oder: «Können wir nach dem Go-live noch optimieren.» So wie du ja auch sagst: «Wir kaufen jetzt eine Harfe. Eins von den Kindern will sicher Harfe spielen. Und dazu gleich noch einen Dudelsack. Ins Musikhaus mit den Balgen ist doch nur mühsam. Oder, noch bessere Idee: Ein Theremin. Das Theremin ist die neue Flöte.»
Es könnte dann einfach sein, dass du ein Theremin, einen Dudelsack und eine Harfe zu Hause rumstehen hast, die niemand braucht.
Schneller zu besseren Ergebnissen
Du willst also ein Produkt, das deine Nutzer*innen lieben. Die schlechte Nachricht: UX ist eine ziemlich grosse Kiste. Die gute Nachricht: Können wir zusammen auspacken.
Lean UX passt perfekt zur agilen Arbeitsweise: Von dort übernehmen wir die Idee, in Iterationen vorzugehen. Wir brechen die grosse UX-Kiste in kleinere Teile auf, die wir laufend evaluieren. Wir sammeln Daten und treffen darauf basierend Entscheidungen. Der Fokus liegt nicht auf dem Endresultat, sondern auf den Erkenntnissen, die wir im Prozess gewinnen. Wir fällen Entscheide, die wir jetzt umsetzen können, um etwas zu verändern.
Klingt noch etwas abstrakt?
Etwas klarer wird’s vielleicht, wenn wir Lean UX mit der herkömmlichen Vorgehensweise vergleichen. Traditionell werden zuerst Anforderungen aufgenommen (Requirements), woraus ein umfassender Plan folgt, um eine optimale UX sicherzustellen. Bei Lean UX sieht das anders aus:
- Wir fokussieren nicht aufs grosse Ganze, sondern auf Veränderungen, die wir jetzt vornehmen können. Dazu sammeln wir Daten und bereiten so die Entscheide für den nächsten Sprint vor.
- Statt Requirements stehen Problem Statements im Zentrum. Daraus lassen sich Annahmen generieren: «Wir glauben, dass es für Smartphone-User zentral ist, den Zustand des Anmeldeformulars jederzeit zu sichern. Dies führt zu mehr Anmeldungen.»
- Um Annahmen zu testen, stellen wir Hypothesen auf: «Die Annahme ist bestätigt, wenn wir eine Verbesserung der Quote vollständiger Anmeldungen um 20% erreichen.» Hypothesen müssen beweisbar sein. Sonst produzieren wir ins Blaue hinaus. Ein MVPeignet sich sehr gut, um Hypothesen zu testen.
- Wenn sich die Hypothese bewahrheitet, iterieren wir weiter. Sonst verwerfen wir das MVP (oder den betreffenden Teil). Lean UX fördert also das Experimentieren und laufende Verbesserungen. Agil eben. Statt heiliger Kühe, die kreuz und quer in deinem Produkt rumstehen und -liegen, hast du am Ende Gewissheit: Das funktioniert.